Musik-CDs | ||
Klangbeispiele: Kyrie Gloria Credo Sanctus Programm 1te CD CÄCILIENMESSE Kyrie 10:45 Gloria 34:02 2te CD CÄCILIENMESSE Credo 18:27 Sanctus 1:52 Benedictus 5:46 Agnus Dei 5:35 TE DEUM für die Kaiserin“ 10:22 Mitwirkende Hannelore Auer - Sopran Martina Parzer - Alt Franz Leitner - Tenor Johannes Gisser - Bass Chor und Orchester von St. Peter Leitung: Georg Huppmann Joseph Haydn 1732...............geboren in Rohrau (Burgenland) ab 1738...........erster Musikunterricht in Hainburg 1740 1749 Kapellsänger zu St. Stephan in Wien 1749 1759 Lernjahre in Wien unter schwierigsten materiellen Bedingungen (Untermieter in einer Dachkammer) 1759 Musikdirektor beim Grafen Morzin in Pilsen 1761 Vizekapellmeister des Fürsten Paul Anton Esterházy in Eisenstadt 1766 nach dem Tod des Kapellmeisters Gregor Werner dessen ......................Nachfolger: Fürstlicher Kapellmeister [vermutlich im selben Jahr Komposition von Kyrie und Gloria der ......................„Cäcilienmesse“] 1766 1790 ruhige Schaffensperiode in Eisenstadt und im Sommerschloss ......................Esterháza im heutigen Fertöd (Ungarn) 1790 Übersiedlung nach Wien (Gumpendorf) 1792 1794 erste triumphale Englandreise 1795 zweite Englandreise 1803 letzter Aufenthalt in Eisenstadt 1808 letztes Auftreten in der Öffentlichkeit anlässlich einer Aufführung ......................der „Schöpfung“ in der Alten Universität Wien 1809 Haydn stirbt am 31. Mai in Wien Unter den frühen Messen Haydns, die wir im heurigen Kalenderjahr zur Aufführung bringen, nimmt die Cäcilienmesse einen besonderen Rang ein. Sie ist die längste aller Haydn-Messen, länger auch als die 6 „großen“ Messen seiner letzten Schaffensperiode (1796 1802). Außerdem ist sie stilistisch sehr heterogen: die außergewöhnlich langen ersten beiden Sätze Kyrie und Gloria sind 1766 entstanden (unter dem Titel „Missa Cellensis“, was auf eine Aufführung bei einem Wallfahrtsgottesdienst schließen lässt). Besonders das Gloria steht formal noch ganz in der barocken Tradition der „Kantatenmesse“, bei welcher der lange Text auf mehrere (hier sieben) in sich abgeschlossene Abschnitte verteilt erscheint: in schöner Regelmäßigkeit wechseln Chorsätze mit spektakulären Arien aller Solisten ab. Die folgenden Sätze Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei sind 6 oder 7 Jahre später entstanden, wahrscheinlich zu einem Festgottesdienst der Cäcilienbruderschaft in Wien (die Hl. Cäcilia ist die Patronin der Musik), daher der heute gebräuchliche Name „Cäcilien-Messe“. Diese Sätze sind wesentlich kürzer gehalten. Das Credo erscheint in der für die Wiener Klassik typischen Dreiteilung Allegro Adagio (Et incarnatus est…) Allegro (Et resurrexit…). Das Sanctus hebt mit großer Geste an, findet dann aber zu einem überraschend schnellen, heiteren Ende. Bedeutend ernster, im düsteren c-Moll, erklingt das Benedictus. Es wird ausschließlich vom Chor vorgetragen, was etwas unüblich ist für die damals herrschende Praxis, derzufolge bis zum „Hosanna“ eine attraktive Solo-Arie oder ein Solistenquartett vorgesehen war. Ganz im Stil der Zeit hingegen das Agnus Dei: dem einleitenden Bass-Solo mit den drei Anrufungen des Gottelammes folgt abschließend eine beschwingte Chorfuge: „Dona nobis pacem“. Das unser heutiges Konzert beschließende „Te Deum für die Kaiserin“ entstand über mehrmaliges Verlangen der Kaiserin Marie Therese (nicht Maria Theresia!), der Gemahlin Kaiser Franz II., später, als Kaiser von Österreich: Franz I. Haydns damaliger Dienstherr, Fürst Nikolaus II. Esterházy, war nicht geneigt, seinen berühmten Kapellmeister für irgendwen außer für ihn selbst Kirchenmusik schreiben zu lassen, und sei es die Kaiserin! Also musste Haydn gleichsam heimlich diesen hohen Auftrag erfüllen. Der Fürst war dementsprechend verärgert, als das Werk doch ans Licht der Öffentlichkeit kam: anlässlich des Besuches Admiral Nelsons in Eisenstadt (8. September 1800) am Ende einer Aufführung der ebenso gewaltigen „Nelson-Messe“. Mit seiner großzügigen Anlage, mit der Wucht der Chöre und des Orchesters gehört das Te Deum zu Haydns erhabensten Schöpfungen! | |